Wie gut, dass Sie gekommen sind.
Liebe Solingerinnen und Solinger, liebe Trauernde.
Wie gut, dass ihr da seid und dass wir alle jetzt nicht allein sind.
Die Worte bleiben uns im Hals stecken und es ist noch viel zu früh, zu fassen, was da gestern geschehen ist.
Drei Menschen aus unserer Mitte getötet, andere schwer und lebensgefährlich verletzt. Eine Messerattacke.
Die, die in der Nähe waren, entsetzt und mit schlimmen Bildern im Kopf. Das Stadtfest abgebrochen.
Wir wollten drei Tage lang feiern. Und jetzt ist alles ganz anders.
Wir fassen es nicht. Es fühlt sich an, wie im falschen Film.
Und doch ist es wirklich, und nicht wieder gutzumachen, und Trauer und Angst und Wut machen sich breit. Alles ist ganz anders als noch gestern. Und ich begreife es noch gar nicht. So viel ist noch unklar, so vieles wissen wir noch nicht.
Viele sind in Gedanken bei den Verletzten, bei den Angehörigen, bei den Getöteten. Jetzt, heute Abend, ist alles ganz rau und wund und wir wissen noch kaum, was geschah, und sind ganz weit entfernt von Antworten und Trost und spüren nur, dass der Boden unter unseren Füßen gerade nicht fest ist. Wir schwanken. Alles ist jetzt ganz anders.
Für viele ist es gut, jetzt nicht allein zu sein.
Und wir halten inne, werden still, schweigen. Gemeinsam. Halten zusammen aus. Als Solinger:innen. Heute. Und morgen auch noch. Und noch lange.
Darum sind wir hier. Das ist das, was wir jetzt tun können. Herkommen. Zusammen sein. Sichtbar sein.
Wie gut, dass Sie gekommen sind. Wie gut, dass wir Angst, Wut, Trauer und Sprachlosigkeit teilen. Wir gut, dass ihr da seid. Für diese Minuten.