Sommer-Gottesdienst in Wald
Musik zum Eingang
Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Unsere Hilfe und unser Anfang stehen im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue ewig hält und der nicht preisgibt das Werk seiner Hände!
Herzlich willkommen zum Sommergottesdienst heute – Schön, dass Sie da sind!
Heute geht es um einen Film, der auch ein Buch ist, das sich auf eine Erzählung bezieht, und alles zusammen stammt von Erich Kästner.
Kästner lebte von 1899 bis 1974, und in diesen 75 Jahren erlebte er: Den ersten Weltkrieg. Die goldenen 20er Jahre, in denen er zum Dichter, Journalisten und Theaterkritiker wurde. Den Aufstieg der Nazis, Schreibverbot und die Verbrennung seiner Bücher, die mühsame innere Emigration, Missverstehen und Missverstandenwerden und den zweiten Weltkrieg.
Das Wirtschaftswunder, Anerkennung in der jungen Bundesrepublik und einen Platz in fast allen Kinderzimmerbücherregalen mit Emil und dem doppelten Lottchen und dem fliegenden Klassenzimmer.
Heute geht es um den Film „Drei Männer im Schnee“ – einen Winterfilm mitten im Sommer, eine Komödie mit satirischem Anstrich und gerade genug Tiefgang, um ernst genommen zu werden.
Lassen Sie mich zunächst fragen: Wer von Ihnen hat den Film – es gibt mehrere Verfilmungen, ich habe die von 1955 vor Augen – gesehen?
Bevor wir uns gleich in die verschneiten Alpen begeben, singen wir Geh aus, mein Herz und suche Freud
Und jetzt: Folgen Sie mir in den Winter. Ebenfalls in Gottes schöne Schöpfung. Stellen Sie sich eine verzauberte Winterlandschaft in schwarz-weiß vor. Und den Sprecher aus dem Off:
„Zwei Dinge sind für ein Wintersporthotel geradezu unentbehrlich: der Schnee und die Berge. Ohne beides, ja sogar schon ohne eines von beiden, ist der Gedanke, ein Wintersporthotel sein zu wollen, absurd.
Außer dem Schnee und den Bergen gehören, wenn auch weniger zwangsläufig, natürlich noch andere Gegenstände hierher. Beispielsweise ein oder mehrere Gletscher. Ein zugefrorener und möglichst einsam gelegener Gebirgssee. Mehrere stille Waldkapellen. Hochgelegene, schwer zu erreichende Almhöfe mit Stallgeruch, Liegestühlen, Schankkonzession und lohnendem Rundblick. Schweigsame, verschneite Tannenwälder, in denen dem Spaziergänger Gelegenheit geboten wird, anlässlich herunterstürzender Äste zu erschrecken. Ein zu Eis erstarrter, an einen riesigen Kristalllüster erinnernder Wasserfall. Ein anheimelndes, gut geheiztes Postamt unten im Ort. Und, wenn es sich machen lässt, eine Drahtseilbahn, die den Naturfreund bis über die Wolken hinaus auf einen strahlenden Gipfel befördert.
Dort oben verliert dann der Mensch, vor lauter Glück und Panorama, den letzten Rest von Verstand, bindet sich Bretter an die Schuhe und saust durch Harsch und Pulverschnee, über Eisbuckel und verwehte Weidezäune hinweg, mit Sprüngen, Bögen, Kehren, Stürzen und Schussfahrten zu Tale.
Unten angekommen, gehen die einen ins Wintersporthotel zum Fünfuhrtee. Die anderen bringt man zum Arzt, der die gebrochenen Gliedmaßen eingipst und die Koffer der Patienten aus dem Hotel in seine sonnig gelegene Privatklinik bringen lässt. Erstens verdienen hierdurch die Ärzte ihren Unterhalt. Und zweitens werden Hotelzimmer für neu eingetroffene Gäste frei. Natura non facit saltus.“ Die Natur macht keine Sprünge. (Buch 51 f)
Das ist unsere Bühne, unsere Kulisse. Hier treten gleich unsere Schauspieler:innen auf.
Aber denken wir zunächst über den Menschen nach – mit Psalm 8
„Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel! Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen. Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast, was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan. Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht. Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!“
Was ist der Mensch, Gott? Du, Gott, hast uns geschaffen, wenig niedriger als du selbst es bist, und du hast uns mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt! Und wir? Wir sind eifersüchtig untereinander und wollen so gern besser sein als andere – reicher, schöner, erfolgreicher! Oft wollen wir allein die Krone tragen, oder meinen, wenn es uns gut geht, heiße das, dass wir dir lieber seien als andere. Erlöse uns von Neid und der Sucht, zu vergleichen. Lass uns in allen anderen Menschen deine geliebten Geschöpfe und unsere Geschwister erkennen.
Was ist der Mensch, Gott? Du, Gott, hast uns zu Herr:innen gemacht über deiner Hände Werk, die ganze Schöpfung hast du uns anvertraut. Und wir? Wir haben gierig alles ausgebeutet und unsere Verantwortung für die Bewahrung deiner Schöpfung nicht wahrhaben wollen. Oft haben wir, was wir genießen wollten, über alle Maßen aufgebraucht und damit zerstört und uns dafür auch noch auf dich berufen. Erlöse uns von Gier und der Sucht, zu verbrauchen. Lass uns in der Welt deine geliebte Schöpfung und unseren Lebensraum erkennen.
Amen.
Lied: Wir strecken uns nach dir …
Haben Sie die Winterlandschaft noch vor Augen? Zoomen Sie auf das Hotel. Es ist ein schönes, ein großes Haus, ein wirkliches Grand-Hotel.
Gerade betreten drei Männer die Lobby, zwei gleichzeitig, einer kommt einen Moment später. Sie heißen Dr. Hagedorn, Herr Kesselhuth und Herr Schultze.
Dr. Hagedorn ist ein arbeitsloser Werbefachmann, der ein Preisausschreiben und damit den Urlaub im Grand-Hotel gewonnen hat. Er ist ein wohlerzogener armer Schlucker, aber man hält ihn aufgrund eines mysteriösen Anrufs für einen verkleideten Millionär. Diesen Millionär gibt es, aber es ist Herr Schultze, der nur so abgerissen gekleidet ankommt, dass er für einen Herumtreiber gehalten wird. Auch Herr Kesselhuth ist nicht, was er zu sein scheint, denn der elegante vermeintliche Schifffahrtslinienbesitzer ist zuhause der Kammerdiener des Millionärs.
Die drei Männer freunden sich an. Sehr zum Ärger des Hotelpersonals und zum Verdruss einiger gelangweilter Damen unter den Hotelgästen. Fortan machen die Damen Jagd auf den vermeintlichen Millionär, der vermeintliche Tagelöhner fegt im Auftrag des Hotelchefs die Eisbahn und dekoriert den Festsaal und der vermeintliche Reeder bügelt heimlich die Hosen von Herrn Schultze.
Das geht so eine ganze Weile, bis die Tochter des echten Millionärs mit der Hausdame, die sie als ihre Tante ausgibt, anreist, sich Knall auf Fall in Dr. Hagedorn verliebt und nach einem rauschenden Kostümball mit Millionärsvater, Diener und Hausdame plötzlich abreist, um das entstandene Durcheinander zuhause zu ordnen.
In der Hotellobby übrig bleiben Dr. Hagedorn, der, betrübt, weil unversehens verlassen, sofort ebenfalls abreist und mit langen Gesichtern und dämmernder Erkenntnis der Hoteldirektor und der Empfangschef.
Schnell steuert der Film aufs Happy-End zu – Dr. Hagedorn bekommt Millionärstochter und Generaldirektortitel. Der ehemals verkleidete Millionär findet heraus, dass ihm das Grand-Hotel gehört und die Szene löst sich in Lachen auf.
So in groben Zügen die Handlung. Bleibt die Frage: Was ist der Mensch? Ist er, was er hat? Ist er, was er an hat? Ist er, was er zu sein scheint? Ist er, was er tut? Was ist der Mensch?
Lied: Strahlen brechen viele
Liebe Gemeinde,
es sind die frühen 30er Jahre des 20. Jahrhunderts, in denen Erich Kästner das Drehbuch zu diesem Film schreibt. Er schreibt es, weil er Geld braucht. Er schreibt es für eine amerikanische Firm-Firma, weil er in Deutschland nicht mehr veröffentlichen darf. Er schreibt es, weil seine Welt zerbricht. Was ist der Mensch? Was macht ihn aus? Sein Vermögen? Seine Kleider? Sein Herz? Seine Haltung? „Drei Männer im Schnee“ ist kein tiefgründiger Film, aber immerhin einer, der seine Figuren nach ihrem Herzen und ihrer Haltung beurteilt – die Sympathie gilt eindeutig denen, die sich aus Klassenschranken nichts machen. Interessant wird diese freundliche Menschlichkeit durch den doppelten Kontrast zu der Zeit, in der das Drehbuch geschrieben wird, und der Zeit, in der die Verfilmung von 1955 entsteht.
Die frühen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts sind eine Zeit der Verwerfungen und Umbrüche. Soziale Spannungen und die Verelendung von ganzen Milieus durch die Wirtschaftskrisen prägen die Zeit genauso wie ungebärdige Veränderungen der konventionellen Geschlechterrollen und gierige Lebenslust – und deren Unterdrückung. Die kulturellen Aufbrüche und Experimente werden umfassend diskreditiert und ausgegrenzt – Gemälde werden als entartet diffamiert, Bücher verbrannt, Theater zum Schweigen gebracht. Was der Mensch ist, definieren fortan die immer mächtig werdenden Nationalsozialisten. Und sie führen die Vielfalt der neuen Lebensentwürfe wieder in die Enge von Patriarchat und Gehorsam. Die Freiheit verschwindet. Gleichschaltung zieht ein. Individualität ist verdächtig und gefährdet. Jüdische Menschen, Homosexuelle, Sinti und Roma, Kommunist:innen, sogenannte Asoziale und viele andere verschwinden in Konzentrationslagern.
Was ist der Mensch? Nicht mehr viel wert. Die menschliche Würde? Wird mit Füßen getreten. Individuelles Aufbegehren? Wird von der Gesellschaft abgestraft.
„Drei Männer im Schnee“ macht daraus eine Verwechslungskomödie, bei der ich ab und zu schlucken muss. In den frühen Nazi-Jahren ist die freundliche Menschlichkeit dieses Films trotzdem eine Botschaft, die Botschaft von Respekt und der Bereitschaft, nicht nach dem ersten Augenschein zu urteilen.
Schon 1927 verarbeitet Kästner den Stoff des Film-Drehbuchs in einer Kurzgeschichte, „Inferno im Hotel“ – hier ist nichts Komödiantisches, hier ist düsterer Realismus, hier scheitert ein Arbeiter, den der Gewinn eines Preisausschreibens in ein Luxushotel spült, an der Klassengesellschaft. Die Reichen verspotten und verlachen ihn, auch bei den Hotelbediensteten findet er keinen Anschluss und kein Verständnis. Bitter ist zu lesen, wie er verzweifelt, verzagt, und am Ende Selbstmord begeht. Aus harmlosen Gründen an den falschen Ort geraten zu sein zerstört auf bizarre Weise sein ganzes Leben.
Was ist der Mensch? Ein Spielball zufälligen Schicksals?
Und dann wird das Drehbuch Mitte der 50er Jahre wieder verfilmt. Wirtschaftswunder, Konventionalität und Vergessen-wollen prägen diese bleierne Zeit. Amüsante Unterhaltung ohne allzu viel Tiefgang hat Konjunktur. Der Abgrund unter der komischen Verwechslungsgeschichte ist kaum mehr zu spüren, eine soziale Botschaft hat die Verfilmung nicht. Das Happy End bezieht alle ein, sogar Hoteldirektor und Empfangschef. „Auch ein Reicher im Armenhaus wäre fehl am Platz“ lautet das Fazit – die ordentliche Gesellschaft hat keinerlei Antennen für die Not derer, die ihr unordentlich vorkommen. Was ist der Mensch? Jemand, der (oder die) an ihrem Ort zu bleiben und sich anzupassen hat.
Um wieviel aufregender ist der Blick der Bibel auf den Menschen: Wenig niedriger als Gott, gekrönt mit Ehre und Herrlichkeit, Herr und Bewahrer dessen, was Gott geschaffen hat. Ein Wesen, das von Glück und Panorama den Verstand nicht verliert, sondern erst entdeckt und einsetzt: für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Ein Wesen, dass nicht von der Gesellschaft, sondern von Gott seinen Ort gezeigt bekommt: Nicht Gott, sondern Mensch mit einem Auftrag in der Welt. Und nicht herumgeschubst von seinesgleichen, sondern gekrönt und voller unverlierbarer Würde.
Was ist der Mensch, was ist jeder Mensch: Gottes geliebtes Geschöpf! Gottes begnadigter Bundesgenosse! Gottes weise Gespielin! Egal, was er anzieht und wie reich sie ist. Egal, welche Farbe die Haut hat und welche Form der Körper. Egal, was sie glaubt und wen er liebt.
Das ist der Mensch, und des Menschen Kind. Wenn Gott ihn oder sie ansieht.
Die Menschen untereinander, leider, sehen sich nicht mit respektvollen und geschwisterlichen Blicken an. Viele unter ihnen sind nicht bereit, auch im jämmerlichsten Anderen Gottes Werk und Liebe zu sehen. So viele wünschen sich eine geordnete Welt, in der sie nicht herausgefordert werden durch die, die anders oder arm sind, in der sie nicht ihren Lebensstil hinterfragen müssen, weil alle hübsch an ihrem Platz bleiben und nicht auffallen und erst recht nicht Gerechtigkeit fordern.
Wollten wir heute das alte Drehbuch wieder verfilmen – hätte es eine Botschaft, würde die harmlose Geschichte allein durch den Kontrast zu unserer Zeit eine Bedeutung bekommen? Das frage ich mich. Ich bin nicht sicher.
Dafür spricht, dass die Risse in unserer Gesellschaft mit Händen zu greifen sind, die soziale Schere, die immer weiter aufgeht, die Folgen des Klimawandels, die die Armen besonders treffen, weltweit und bei uns, die verkorksten Transformationen, den immer frecheren Rassismus und Antisemitismus, der zerbrochene und weiter zerbrechende Friede. Die Wende zum Wehrhaften und der Erfolg autoritärer Populisten. Unsere Zeit ist so spürbar nicht heile Welt, dass die Inszenierung einer heilen, geordneten Welt und eines Happy Ends an sich schon nachdenklich macht, und das Gefühl erzeugt, Probleme könnten auch angepackt und gelöst werden, was ja heute schon etwas Revolutionäres hat. Und etwas Biblisches. Angesichts gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in allen Alltagszusammenhängen ist es eine Kritik an diesen Zuständen, einzelne Figuren individuell darzustellen mit ihren Blickwinkeln auf die Kulisse des Grand-Hotels. Insofern entsteht aus der Diskrepanz der Komödie zur Welt von heute eine Erkenntnis, die aufwecken lassen kann.
Andererseits ist über die vielen Krisen dieser Zeit schon lange viel bekannt, und doch drückt die wohlhabende Gesellschaft die Erkenntnis erfolgreich beiseite und guckt nostalgische Filme von früher oder Barbie. Die Not der Armen, der Flüchtenden, der durch Krieg aus ihrem Leben Herausgeworfenen berührt nur wenige oder nur kurz und führt nicht zur Entwicklung von Lösungen für das Elend, sondern meist zu Abschottung. Und wer sich abschottet, innerlich oder äußerlich, hört die leise soziale Stimme der drei Männer im Schnee nicht.
Vielleicht ist das der Grund, warum ich den Film ausgesucht habe: Er passt in unsere Zeit, insofern sie gern an der Oberfläche bleibt und ihr schönes Leben nicht ändert. Er ist aber so alt und aus der Zeit gefallen, dass er gleichzeitig warnt und deutlich macht, dass eigentlich keine Zeit bleibt für solche Komödien mit ihrer überhörbaren Aussage. Wir brauchen klarere Bilder, realistischere Geschichten, unumgehbarere Erkenntnisse und überzeugende Handlungsimpulse, wenn wir in die Zukunft gehen. Es reicht nicht, dass ein wohlerzogener armer Tropf Generaldirektor und Schwiegersohn eines anständigen Millionärs wird.
Es reicht einfach nicht!
Und darum rede ich über diesen Film, um zu zeigen, dass wir dem Sog der harmlosen Bilder widerstehen müssen, um die ganz und gar nicht harmlose Not der Armen zu erkennen und dass wir an den schlichten Geschichten lernen müssen, durch ihre Naivität hindurch die Vielschichtigkeit unserer Zeit zu begreifen.
Wenn „Drei Männer im Schnee“ amüsant die Frage aufwirft, ob der Mensch ist, was er anzieht, so können wir dem Film die Frage glauben, die Antwort aber nicht. Eine lebenspraktische Antwort müssen wir selber geben, für unsere Zeit. Und sie muss auf der Höhe der biblischen Botschaft sein: Sie darf die Krone nicht unsichtbar machen. Egal, ob darunter Anzug oder Glitzerfummel, Putzkittel oder Blaumann ist.
Unsere Antwort heute auf die Frage, was der Mensch ist, darf die Krone nicht unsichtbar machen!
„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.
Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.“
Amen.
Lied: Liebe, die du mich zum Bilde
Glaubensbekenntnis EG 816
Großer Gott,
Was ist der Mensch, den du geschaffen hast? Was sollen wir Menschen deinem Willen nach tun? Du hast uns frei gemacht, selbst zu entscheiden. Und du hast uns Weisung gegeben und Orientierung. Mit deinen Geboten. Mit deinen Verheißungen. Mit deinem Bei-uns-sein.
Wir bitten dich, hilf uns, menschlich zu sein, freundlich und barmherzig. Wir bitten dich, lass uns im Mitmenschen deine Schöpfung und Unseresgleichen erkennen. Wir bitten dich, befreie uns von Hochmut, Vorurteil und Verachtung. Wir bitten dich, ermutige uns, für Frieden und Integration und Zusammenhalt einzustehen.
Wir bitten dich für die, die nicht menschlich und freundlich behandelt werden, die ausgegrenzt werden und diskriminiert, weil sie irgendwie nicht sind wie die meisten anderen. Wir bitten dich für die, die keinen Platz finden in der Gesellschaft, die am Rand stehen und nie richtig dazugehören, weil sie irgendwie anders sind als die meisten. Wir bitten dich, lass sie alle Zuneigung und Einladung erfahren, und gib denen unter uns, die drin sich und sich geborgen fühlen die Fähigkeit, ihnen zugeneigt und einladend zu begegnen.
Wir bitten dich für die Länder und Gegenden, wo Krieg herrscht oder Hunger oder Unterdrückung. Wir hoffen so sehr, dass dort Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit einziehen können! Und wir fühlen uns so ohnmächtig. Gib du den Mächtigen Einsicht und mach sie barmherzig. Sei du dort bei den Notleidenden und tröste, hilf und rette!
Wir bitten dich aber auch: Mach uns bereit, unser Möglichstes zu tun, um deinen Willen auf Erden geschehen zu lassen! Mach uns bereit, Geld und Zeit und Liebe einzusetzen, um deinen Willen auf Erden geschehen zu lassen! Mach uns zu Menschen, die dir Ehre machen!
Gemeinsam beten wir:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen.
Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.
Lied: Verleih uns Frieden gnädiglich
Musik zum Ausgang