Rede an der Unteren Wernerstraße zum Gedenken an die Opfer des Brandanschlags vor 30 Jahren

Friede sei mit euch, Salam aleikum!

Ich lebe und arbeite seit 10 Jahren in Solingen. Die Geschichte dieser Stadt ist in dieser Zeit zu meiner Geschichte geworden.

Und so ist die Erinnerung an Saime und Hülya, an Gülüstan, Hatice und Gürsün meine Erinnerung geworden. Ich habe sie alle nicht gekannt, aber sie sind meine Solinger Schwestern geworden.

Darum bin ich jedes Jahr hier.

Und darum bin ich dankbar dafür, auch heute für die Gemeinschaft christlicher Kirchen hier sprechen zu dürfen.

Ich bin froh, dass wir gestern hier gebetet haben und es heute wieder tun; nebeneinander jeweils nach der eigenen Tradition, aber aus einem Geist, dem Geist des Friedens, der Versöhnung und der Geschwisterlichkeit, der von Gott, von Allah ausgeht.

Dieser Geist ist es, den die Kirchen an Pfingsten feiern.

Und dieser Geist ist es, der uns über allen Schmerz und alle Wut und alle Verschiedenheit hinweg miteinander versöhnt und als Geschwister miteinander verbindet.

In diesem Geist sind Saime und Hülya, Gülüstan, Hatice und Gürsün und Mevlüde Genc bei Allah geborgen und bei uns in der Erinnerung lebendig.

Amen.